
In den letzten 15 Jahren ist der Wasserspiegel des Kaspischen Meeres um mehr als zwei Meter gesunken und hat laut Leiter des Iranischen Nationalen Kartografischen Zentrums29 Meter erreicht (relativ zu dem der Ostsee). Die Ostsee-Statistik gilt als Referenz, um Schwankungen des Wasserspiegels im Kaspischen Meer zu messen. Durch den Rückgang des Wasserspiegels kam es auch an den Nordküsten Irans zu einem immensen Rückgang des Meeres sowie einer Zunahme der Küstenfläche. So hat sich die Strandfläche auf mehr als 850 km an der Küste vergrößert.
Als Hauptfaktor für die Verdunstungsrate und den Wasserverlust der Oberfläche des Kaspischen Meeres gilt die globale Erwärmung. Die Wolga ist der größte Nebenfluss des Kaspischen Meeres und liefert ca. 85% seines Wassers in das Kaspisches Meer. Auch ihr Wasserzufluss habe stark abgenommen. Durch den Wasserreduktionsprozess ist auch in den kommenden Jahren mit einem weiteren Sinken des Meeresspiegels zu rechnen.
Auch Megastrukturen, die von den Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres an den Nebenflüssen des Meeres entwickelt werden, tragen langfristig zu einer erheblichen Reduktion des Wasserzuflusses bei. Fast 200 Dämme und andere riesige Bauwerke wie Schleusen und Deiche werden an Flüssen gebaut, die das Meer speisen. Im Kaspischen Meer gab es bereits Ende der 1970er Jahre einen massiven Rückgang des Wasserspiegels, der sich 1991 allerdings normalisierte. Seitdem ist trotzdem eine Senkung des Wasser-spiegels zu beobachten.
Neue Zürcher Zeitung am 18.05.2023
Über die Hälfte aller grossen Seen weltweit verlieren Wasser
ZDF am 19.05.2023
Weltweite Studie: Jeder zweite große See verliert Wasser
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/klima-seen-wasser-verlieren-trocken-100.html
Hier gelangen Sie zu unserem Beitrag „Der Urmia-See schrumpft um über 1500 km2“
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